Kirsten:
Die Nachtfahrt von Trinidad nach Grenada verlief super. Wir konnten am Wind segeln und schafften die 90 sm in 16 Stunden. Wir Frauen konnten schlafen und die Männer haben sich die Wachen geteilt. Ist doch gerecht, oder?
Nachdem wir in der Port Louis Marina in St. George festgemacht haben, gibt es erst einmal Frühstück, dann Immigration, dann Ausruhen für die Männer und Gegend erkunden für die Frauen. Am nächsten Tag machen wir uns zu viert auf, um uns die hübsche Stadt St. Georg anzusehen. Die kleinen, bunten Häuschen auf hügeligem Gelände, die echt steilen Gassen, der Naturhafen „Carenage“ mit den bunten Fischer- und Ausflugsbooten und natürlich das bunte Markttreiben sind schon faszinierend. Aber bei der Hitze ist man nach einigen Kilometern Fußmarsch echt geschafft.
Am Sonntag (31.12.) fliegen Rudi und Thomas dann wieder nach Deutschland. War schön mit ihnen. Jetzt müssen wir erstmal wieder unseren eigenen Rhythmus finden. Deshalb gehen wir den Silvestertag entspannt an. Abends wollen wir uns unter das Volk mischen. Das war jedenfalls der Plan. Aber aufgrund der Sprachprobleme haben wir die richtige Party wohl verpasst. Wobei die Grenadis offenbar auch anders feiern als wir. Die Restaurants haben um 23:00 Uhr dicht gemacht und groß rumgeknallert wurde auch nicht. Aber in einer Bucht (der „Partybucht“, die wir nicht gefunden haben) gab es ein Feuerwerk, welches wir dann eben vom Boot aus (zum Teil) sehen konnten. Auch gut. Frohes neues Jahr.
Die nächsten Tage erkunden wir die Insel noch ein bisschen mit den „öffentlichen Buslinien“. (Die Busse sind so groß wie ein deutscher VW-Bus und bieten „Platz“ für bis zu 19 Personen. Dieses Mal muss man zum Aussteigen an die Scheibe klopfen. Bushaltestellen gibt es quasi nicht.) Wir spazieren durch den botanischen Garten in St. Georg, wandern auf echt unwegsamem Gelände um den Grand Etang Lake (Vulkansee) und zu den Seven Sisters Falls. Dort gibt es als Belohnung ein erfrischendes Bad im Wasserfalllake. Auch die Städtchen Sauteur im Norden und Grenville im Osten stehen auf unserer Busfahrroute. Der Zwischenstopp in einer Kakaoplantage (Belmont Estate) war echt interessant und hat sich gelohnt.
Am 5. Januar machen wir uns auf die Weiterfahrt. Es geht zur 42 sm entfernten Insel Carriacou. Carriacou gehört noch zu Grenada und ist die größte Insel der Grenadinen-Kette. Dort verbringen wir vier Tage in der Tyrell Bay. Wandern im Süden ein bisschen zu den traumhaften Stränden (z.B. zum Paradise Beach) und fahren mit dem Bus nach Hillsborough und Windward (Holzbootsbau). Die Insel ist touristisch kaum erschlossen und wirkt noch sehr ursprünglich. Ein schöner und entspannter Zwischenstopp.