Grenadinen
Kirsten
Vom 10. bis zum 22. Januar tingeln wir durch die Grenadinen. Diese Inselgruppe zwischen Grenada und St. Vincent entspricht der Vorstellung von der Karibik zu 100%. 30 kleinere und kleinste Eilande, wovon nur 8 bewohnt sind, verteilen sich im türkisblauen Meer. Traumhafte Sandstrände, klares Wasser, üppige Vegetation und entspannte Einheimische wohin man sieht. In den Buchten kann man super Ankern, Baden, Schnorcheln und sogar vom Boot aus Schildkröten entdecken.
Wir beginnen unsere Grenadinen-Tour in der Bucht vor dem Örtchen Clifton auf Union Island. Dort können wir gut Einklarieren und unsere Vorräte ein bisschen aufstocken. Clifton ist ein kleiner Ort mit vielen kleinen bunten Häusern. Es gibt sogar einen kleinen Marktplatz, eine „Ladenstraße“, eine Post, einen Geldautomaten, mehrere Supermärkte und viele kleine Bars. Die Einheimischen bieten ihre Waren überall an kleinen Ständen oder in den kleinen Läden an. Sie sind dabei aber nicht aufdringlich, sondern voll entspannt.
Von unserem Ankerplatz (Mooringtonne) aus fahren wir mit dem Dingi zum Sundowner natürlich auch nach Happy Island. Das ist eine künstliche Insel vor dem Hafen von Clifton, die zu keinem anderen Zweck dient, als als Oase für Rumliebhaber zu dienen. Vor etwa 10 Jahren hatte ein Mann (Janti) die Idee, die Muschelschalen von den Stränden vor Union Island zu entfernen und dort aufzuschütten. Auf der entstandenen kleinen Insel errichtete er eine Bar. Die Bar ist stabil (aus Stein) gebaut, um der Witterung auch standzuhalten. Trotzdem versprüht sie unheimlich viel karibischen Flair. Und wir probieren dort natürlich auch einen Rum-Punch und genießen die besondere Atmosphäre.
Auch auf Union Island sind wir zu Fuß unterwegs und wandern durch ein Naturschutzgebiet nach Frigate Island. Ein schöner Weg über Hängebrücken und vorbei an einer riesigen Hafenanlage, die niemals fertiggestellt wurde und jetzt von der Natur zurückerobert wird. Die Tour führt uns auf diese kleine Insel und Lieni ist ganz fasziniert von einer über 70jährigen Frau, die dort elegant kitet. Ihr könnt die Dame ganz unten auf einem Video bewundern.
Von Union Island fahren wir als nächstes die paar Meilen zu den Tobago Cays und müssen unterwegs wegen einigen flachen Riffs aufpassen. Dort bleiben wir auch für zwei Nächte an einer Mooringtonne liegen. Mit dem Dingi fahren zu den Stränden von Baradal und Petit Rameau, wandern dort auch ein bisschen und essen abends auf Petit Rameau gegrillten Lobster. Voll lecker.
Weiter geht es zur Nordbucht von Mayreau. Die Bucht ist extrem gut von Booten besucht. Wir sind zum Glück früh da und bekommen eine gute Mooringtonne. Aber Wahnsinn, wie viele Boote im Laufe des Tages dort noch Platz finden und festmachen. An Land ist es trotzdem nicht voll und wir schlendern auf dem schmalen palmenbewachsenen Landstreifen zwischen den beiden Stränden (Atlantik und Karibisches Meer). Anschließend geht es auch noch hoch in den Ort. Von der Kirche hat man einen tollen Blick auf die umliegenden Inseln.
Als nächstes machen wir im Süden der Insel Canouan in der Sandy Lane Yacht Marina für drei Nächte Station. Mal wieder ein Hafen und kein Geschaukel, auch schön. Die Marina ist ein künstlicher Hafen, alles modern und sehr hübsch angelegt. Allerdings sehr teuer und ohne den besonderen Karibikcharme. Deshalb ist der Hafen wohl auch nicht so gut besucht. Wir genießen die Zeit dort trotzdem, packen unsere Räder aus und erkunden die Insel und den Ort Charlestown. Ein Päuschen in einer Strandbar ist auch enthalten.
Letzte Station auf den Grenadinen ist die Insel Bequia. Wir liegen für drei Nächte an einer Mooringtonne in der Admiralty Bay. Der Ort ist sehr angenehm: Restaurants, Pubs, Bank, Obst, Supermarkt. Alles da und es herrscht auch eine schöne Atmosphäre. Es wird allerdings so langsam touristischer. Wir machen wieder zwei Wanderungen über Berge zur Atlantikseite und treffen uns mit Hermann und Annabell von der SY Garfield und mit Andrea und Andreas von der SY Saarena. Einige Leute trifft man immer wieder und man freundet sich ein bisschen an. Auch das ist ein Teil des besonderen Lebens, was wir gerade führen.
Von Bequia fahren wir auf Grund des prognostizierten Wetters direkt nach St. Lucia. Die Überfahrt sollte Lieni vielleicht kommentieren, denn ich bin in meine „Schockstarre mit Spucktüte“ gefallen. Aber was soll man machen, wenn man von A nach B will.
Lienhard
Für die nächsten Tage ist Wind mit gut um die 30 kn Wind angesagt. Deshalb fahren wir lieber noch am Montag, d. 22.01.24 los, um die ca. 62 sm bis St. Lucia zu absolvieren. In der Abdeckung von St. Vincent ist es auch noch ganz manierlich. Aber kaum sind wir im Norden von St. Vincent angekommen, pustete der Wind ordentlich mit 25-30 kn. Die Atlantikwelle war auch nicht zu verachten. Ärgerlich war, dass der Wind immer spitzer kam und wir den Motor mitlaufen lassen mussten, um St. Lucia überhaupt erreichen zu können. Weiter unten findet ihr ein kurzes Video dazu.