Lienhard:

Nur kurz zur Information: wir waren ja bisher nicht die Obervorbildlichen was das Schreiben unseres Blogs angeht. Thomas hat das natürlich sofort erkannt und seine Hilfe angeboten. Das heißt, dass er in Zukunft den Blog pflegt, eine Auswahl der von uns allen gemachten Fotos vornimmt und die Galerien im Blog befüllt. Die Texte sind kenntlich gemacht, von wem sie stammen. Das ist für mich eine enorme Zeit- und Nervenersparnis. So kann ich mich intensiver mit den immer wieder anfallenden kleineren und größeren Reparaturen und Wartungsaufgaben an Bord befassen.

 

Thomas:

Nachdem Kirsten zurück in die Heimat geflogen ist wollen wir eigentlich in Richtung Madeira starten. Nur die Wettervorhersage spielt mal wieder nicht mit. Die stabile Omega-Wetterlage über Deutschland beschert uns auf dem Atlantik nicht wegziehende Tiefs mit starken Wind und dazu aus der Richtung wo wir hinwollen, Südwest!

Wir müssen abwarten und somit gibt es jeden Vormittag ein paar kleine To-Do’s am Boot zu erledigen und den restlichen Tag sind wir in Lissabon und Umgebung unterwegs, schauen uns die Stadt, das Marine Museum … an.

Nach einer Woche des Wartens werden die Vorräte nochmal aufgefrischt, die deutsche Gasflasche „illegal“ an der Tankstelle aufgefüllt und am frühen Nachmittag verlassen wir die Marina auf dem Tejo Richtung Mündung zum Atlantik. Die Fahrt führt uns nochmal vorbei an der Altstadt Lissabons, der Christusstatue sowie unter die große Hängebrücke. Nach einer Nacht in der Marina von Oeiras, einem Vorort von Lissabon, starten wir dann nach Madeira.

Ca. 4 Tage und 4 Stunden sind wir auf dem Weg von Oreiras bis nach Madeira unterwegs. Dabei legen wir 515 Seemeilen zurückt (Ø-Geschwindigkeit 5,3 Knoten). Sind die ersten zwei Tage geprägt von leichtem Wind bis Flaute und damit Motorfahrt, briest der Wind dann in der zweiten Hälfte der Überfahrt immer mehr auf, so dass wir unter dem neuen Code Zero und die letzte Nacht unter Genua nach Madeira segeln können.

Das Angelglück ist mir an zwei Tagen auch wieder holt. Diesmal sind es drei Goldmakrelen, davon einmal gleich im Doppelbiss auf beide Schleppangeln, die unsere Bordküche bereichern.

Ein wenig Probleme bereitet uns mal wieder die Maschine. Unter Motorfahrt kommt immer etwas Seewasser durch das Stevenrohr und der Wellendichtung ins Schiff. Wenn man unter sich bis zu 5.000 Meter Wasser weiß, kein gutes Gefühl. So ist unser erster Zielhafen auf Madeira auch eine Werft, die sich direkt unter der Landebahn des Flughafens befindet. So kommt die Svanholm gleich aus dem Wasser und an Land. Nach schweißtreibender Arbeit ist nach ca. 3 Stunden die Wellendichtung getauscht und die Svanholm wieder im Wasser. Gott sei Dank haben wir eine neue Wellendichtung in unserem Ersatzteillager. Nun müssen wir uns nur noch in die Marina Quinta do Lorde verlegen und dann erstmal in aller Ruhe ein Anlegerbier auf Madeira genießen.

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