Kirsten:
Tobago wird von uns am Montag,11. Dezember, gegen 9:00 Uhr erreicht. Die Immigration ist wieder recht zeitaufwendig und umständlich. Um 16:00 Uhr haben wir es endlich geschafft und gönnen uns ein Entspannungsbier/Shandy in einen einfachen Pub („Kioskbar“) am Strand.
Tobago ist im Norden eher gebirgig und von dichtem Regenwald bedeckt. Im flacheren Süden findet man die meisten Hotels und Stände mit interessanten Korallenriffen.
Wir liegen mit unserem Boot im Nordwesten der kleinen Insel (12 km breit, 41 km lang, 61 000 Einwohner) in der Man O`War-Bucht direkt vor Charlotteville. Charlotteville ist ein kleines, sehr ursprüngliches Fischerdorf. Den Straßenrand säumen kleine Häuser und Hütten. Die Leute (überwiegend Männer) lungern so`n bisschen rum und gönnen sich auch mal ein Bierchen (oder auch anderes). Alles läuft sehr geruhsam und entspannt ab. Die Menschen sind supernett und grüßen uns immer total offen und freundlich, ohne aufdringlich zu sein. Gleich hinter den Buden ist ein schmaler feinsandigen Strand. Dort und an den Mooringtonnen im Wasser liegen viel kleine Fischerboote, die offenbar auch intensiv genutzt werden. Die meisten Einheimischen verdienen ihren Lebensunterhalt durch die Fischerei, handeln mit Waren (Lebensmittel o.ä.) oder arbeiten für die Regierung. So hat man uns das jedenfalls erzählt.
Es gibt eine neue Einkaufspassage mit vielen kleinen Läden, die aber quasi nicht genutzt werden. Alles ist zu. Stattdessen verkaufen die Leute ihre Waren aus kleinen Wellblechbuden am Straßenrand. Unsere Obst- und Gemüsefrau hat am Straßenrand auch so eine Wellblechbude. Wahnsinn, was sie darin alles anbietet. In der „Einkaufspassage“ hat sie ebenfalls einen Raum, den sie aber nicht als Laden, sondern lediglich als Lager, nutzt.
Wir gehen die Tage auf Tobago entspannt an, wollen aber natürlich auch ein bisschen von der Insel sehen. Am Dienstag unternehmen wir eine Wanderung (ca. 17 km) durch den Regenwald zum Flagstaff Hill. Dort haben wir eine schöne Aussicht auf die Bucht und Charlotteville. Leider ist es etwas diesig. Trotzdem ist es ein schöner Ausflug durch dieses "größte Regenwaldgebiet der westlichen Hemisphäre". In den nächsten Tagen nutzen für unsere Erkundungstouren auch zweimal den öffentlichen Bus. Anders als auf Barbados gibt es einen Fahrplan (der aber nur zur groben Orientierung dient). Der Bus ist klimatisiert, es gibt richtige Haltestellen und keine laute Musik. Alles ziemlich „zivilisiert“. Wenn die Leute aussteigen wollen, rufen sie „Stopp Bus, Driver“. Wir fahren einmal in den Südosten zur Inselhauptstadt Scarborough. Naja, kann man gesehen haben. Aber eine richtige Stadtbegeisterung entwickelt sich bei uns nicht. Ein anderes Mal fahren wir zur kleinen Ortschaft Roxborough an der Atlantikküste. Von dort wandern wir zum Argyle-Wasserfall. Die Wanderung und der Wasserfall waren sehr beeindruckend.
Ansonsten bleiben wir aber in der näheren Umgebung der Bucht. Wandern noch mal zur Piratenbucht (ehemaliger Rückzugsort der Seeräuber) und zum Campleton Fort, relaxen auf dem Boot und gehen auch zweimal zu „Sharon“ zum Abendessen. Bei der einen Rücktour zum Boot „entern“ ein paar einheimische Kinder unser Dinghy und Lieni fährt mit ihnen eine kleine Runde. (Nachdem er genickt hat, waren ganz schnell fünf Jungs im Wasser und zogen sich auf das Dinghy. Das war echt ein Schauspiel.) Nicht nur die Jungs, auch Lieni hatte seinen Spaß.
Am 19.12. machen wir uns dann auf den Weg in Richtung nach Trinidad. Weil die etwa 90 sm im Tageslicht quasi nicht zu schaffen sind, unterbrechen wir unsere Fahrt im Südwesten von Tobago und ankern für eine Nacht in der Mount Irvine Bucht. Dort gehen wir aber nicht an Land, sondern entspannen ein bisschen an Bord. Am nächsten Tag geht es früh raus. Wir starten schon vor Sonnenaufgang um Trinidad im Hellen zu erreichen.